Virtuelle Tagung des Kreisschützenverbandes /Schießsport mit Hindernissen

Uelzen.  Die Corona-Pandemie überschattet immer noch den Schießsport im Landkreis Uelzen. Trotz der hohen Inzidenz-Zahlen sollten die Vereine und Gilden ihre Schießstände wieder für den Schießsport öffnen, empfahl Jörg Martens, Präsident des Kreisschützenverbandes Uelzen, während der Delegiertenversammlung. Die fand nicht wie gewohnt in der Uelzener Stadthalle statt, sondern wurde als virtuelle Versammlung durchgeführt. 92 Delegierte hatten sich bei dem Internet-Meeting zugeschaltet. Punkt für Punkt wurde die Tagesordnung abgearbeitet.

In seiner Begrüßung verurteilte Martens den Krieg in der Ukraine und warb für die Unterstützung von Hilfsaktionen für Ukraine-Flüchtlinge.

Präsident Jörg Martens, der das Online-Meeting leitete. Foto: Manicke
BU: Präsident Jörg Martens, der das Online-Meeting leitete. Foto: Manicke

Martens hofft, dass in diesem Jahr wieder Schützenfeste gefeiert werden können. Von Absagen sei ihm noch nichts bekannt. Alle Vereine und Gilden sollten zumindest ihre Kern-Veranstaltungen durchführen.

Im Jahr 2021 hat sich die Bogensportabteilung des TSV Altenmedingen mit derzeit 18 Mitgliedern dem Kreisschützenverband angeschlossen. Damit seien derzeit 40 Vereine und Abteilungen im Kreisschützenverband organisiert. Leider habe man aber im letzten Jahr 144 Mitglieder verloren. Der KSV hatte am 1. Januar 2022  insgesamt 3621 Mitglieder, verteilt auf 3123 Erwachsene und 498 Jugendliche.

Im Bereich der Jugendlichen habe man mit Minuas 104 die meisten Verluste zu beklagen. Dies liege aber hauptsächlich in einer Bereinigung des Mitgliederbestandes bei Uhlenköper Uelzen (-96). Gerade mit der Wiederaufnahme des Schießbetriebes in den Vereinen und einer kontinuierlichen Jugendarbeit hofft Martens, das wieder neue Kinder und Jugendliche für den Schießsport gewonnen werden können.

Die Musikzüge und -Gruppen hätten im Sommer 2021 den Übungsbetrieb wieder aufgenommen, aber nur wenige, bis keine Auftritte gehabt, da ja auch keine Schützenfeste oder ähnlich Veranstaltungen stattfanden. In Teilen musste im Herbst des letzten Jahres der Übungsbetrieb wieder eingestellt warden.

Bei der Schützenjugend fanden Pandemie bedingt im vergangenen Jahr keine Veranstaltungen statt. Einige Lichtpunkt-Kids konnten jedoch an der Landesmeisterschaft in Hannover im November teilnehmen und haben dabei mittlere Plätze belegt. Derzeit läuft die Anmeldung für den Rundenwettkampf@Home im Lichtschießen 2022. Die Vereine sollten Kinder für das Schießen mit LiPu-Gewehr und LiPu-Pistole bis zum 20. März bei Kreisjugendleiter Volker Lange anmelden. Im Sommer ist auch ein Kreisjugendtag geplant. Wo und in welchem Rahmen dieser stattfinden wird, ist noch in Planung.

Nachdrücklich wies Martens darauf hin, dass für den Schießsport mit Feuerwaffen die Null-Promille-Regelung gelte. Einige Vereine hätten sich dazu bereits Gedanken gemacht und zum Beispiel ihr Königsschießen so angelegt, dass erst nach dem Schießen das übliche Bier getrunken wird. Alkohol und Schießsport passen nicht zusammen, auch bei Traditionsschießen gelte das Alkoholverbot.

Derzeit sind viele Posten im erweiterten Präsidium und bei den Referenten unbesetzt und besonders im Schießsport fehlen Mitarbeiter. ,,Wenn es uns dort nicht gelingt, die Vakanzen im kommenden Jahr zu verringern und die Arbeitsbelastung zu mindern, werden wir die Leistungen des Kreisschützenverbandes weiter reduzieren müssen”, unterstrich Martens. Dann werde es für die Zukunft auch keine Kreismeisterschaften mehr geben. Auch im Bereich der Ausbildung zur Waffensachkunde oder beim Schießsportleiter könne es zu Problemen kommen. ,,Bitte schaut in eurem Umfeld oder überlegt, ob ihr nicht selbst Zeit erübrigen könnt, einzelne Aufgaben im Kreisschützenverband zu übernehmen”, warb Martens um Unterstützung.

Der Präsident appellierte an alle Schützinnen und Schützen, sich impfen zu lassen: ,,Geimpft und geboostert können wir mit Zuversicht und Engagement in das neue Schützenjahr und die kommende Schützenfestsaison starten.”

Auch im Sportjahr 2021 gab es durch die Corona-Pandemie Probleme, ging aus dem Bericht von Kreissportleiter Jörn Leuschner hervor. Die Kreismeisterschaft musste unterbrochen und der Rundenwettkampf abgebrochen werden. Unter der Situation habe auch die Ausbildung gelitten. Trotz der Hindernisse konnten 60 Lizenzen verlängert werden, unterstrich Leuschner, der ankündigte, sein Amt als Kreissportleiter im nächsten Jahr abgeben zu wollen.

Von einer trotz Corona erfreulichen Kassenlage berichtete Schatzmeisterin Maren Leuschner. So konnte in 2021 ein Überschuss  von rund 2500 Euro erwirtschaftet werden.

Bei den anstehenden Wahlen wurden die Vize-Präsident Axel Schulz und Geschäftsführerin Wiebke Manning einstimmig in ihren Ämtern bestätigt.

Ausführlich wurde über die geänderte Satzung gesprochen. Neu ist unter anderem, dass der Kreismusikleiter künftig dem Präsidium (Vorstand) angehören wird. Das Online-Votum sowohl bei den Wahlen und der Satzungsänderung sollen noch durch eine Briefwahl bestätigt werden. Wm

 

BU: Präsident Jörg Martens, der das Online-Meeting leitete. Foto: Manicke

Sportschützen starten optimistisch in neue Saison