Mit dem Landestitel in den Wettkampf-Ruhestand
Rotenburg-Wümme/Gerdau – Gold für Gerdauer Bogenschützen bei den Hallen-Landesmeisterschaften im Bogenschießen – und Peter Tiede bereitete sich bei den Titelkämpfen in Rotenburg/Wümme selbst ein vorgezogenes Geschenk zu seinem 85. Geburtstag.
Für mich wird es nun Zeit für den Rückzug in den reinen Hobbybereich. Jetzt muss unser Nachwuchs sich trauen so Peter Tiede.
Unter den insgesamt 293 qualifizierten Bogensportlern trat auch ein Trio aus dem Kreisschützenverband Uelzen an. Frank Dziembowski, Jörg Helms und Peter Tiede von den Bogenschützen Gerdau schossen auf 18 Metern Entfernung um Meisterehren und Fahrkarten zu den deutschen Titelkämpfen.
20 Mal müssen drei Pfeile innerhalb von je 120 Sekunden in das 10er-Zentrum geschossen werden. Während für die Sportler mit dem olympischen Recurvebogen die Zehn einen Durchmesser von vier Zentimetern hat, beträgt er für die Compoundbogen-Sportler nur die Hälfte und ist damit gerade so groß wie eine 10-Cent-Münze!
In der Masterklasse Recurvebogen (Jahrgänge 1975 bis 1960) erreichte Jörg Helms sein bisher bestes Ergebnis mit dem 4. Platz und 547 Ringen. Frank Dziembowski landete mit 543 Ringen auf Rang acht unter 26 Startern. Beide haben damit ihre Chance zur Teilnahme an den deutschen Hallenmeisterschaften gewahrt.
Peter Tiede erzielte 549 Ringe mit dem Compoundbogen in der Seniorenklasse (1959 und älter). Er gewann die Goldmedaille vor Cord Bünning (SV Posthausen/546) und Karl-Heinz Küster (BSG Sudheim/524).
„Damit habe ich mir ein vorgezogenes Geburtstagsgeschenk zum baldigen 85. gemacht“, jubelte Tiede nach dem anstrengenden Wettkampf. Der Routinier verkündete nach dem Triumph seinen Abschied von den Wettkämpfen: „Gesundheit ist ein großes Glück in meinem Alter. Aber für mich wird es nun Zeit für den Rückzug in den reinen Hobbybereich. Jetzt muss unser Nachwuchs sich trauen und Wettkampferfahrungen sammeln.“
Nach monatelangem Trainingsrückstand hatte Hans-Heinrich Göhrke die Compound-Qualifikation um gerade einen Ring verpasst. Im Hallen-Wettkampf bewältigt ein Compound-Schütze rund 1800 Kilogramm und mehr an Zugkraft.
Regelmäßiges Training ist Voraussetzung für diese Belastung. Für zwei Trainingseinheiten je Woche in der Gerdauer Sporthalle zeigen sich die Bogenschützen denn auch dankbar und „liefern dafür Medaillen“.
Nach Abschluss der Hallensaison bereiten sich die Bogensportler des Kreises schon auf die Freisaison vor. Sie beginnt im Mai mit den Vereins- und Kreismeisterschaften und erfordert weiterhin intensives Training im Freien auf die größeren Entfernungen von 30 bis zu 90 Metern.
Quellenangabe: Allgemeine Zeitung vom 29.01.2025, Seite 13